David Helbock´s Austrian Syndicate @ SNOW JAZZ GASTEIN
SNOW JAZZ GASTEIN 2024

Helbock´s Austrian Syndicate / Ausverkauft

.....roots of Joe Zawinul.........
Fr, 15. März 2024 - 20:15
Sägewerk Bad Hofgastein
David Helbock
keys & synths
Peter Madsen
piano & comp
Raphael Preuschl
bass
Herbert Pirker
drums
Claudio Spieler
percussion

Dieses Konzert ist bereits AUSVERKAUFT!

Austrian Syndicate – sofort werden Assoziationen wach, zum berühmtesten und einflussreichsten Österreicher im Jazz: Joe Zawinul. Aber das neue Projekt des Tastenspielers David Helbock ist viel mehr als eine Reminiszenz. Es ist Rückbesinnung auf die Wurzeln und ihre Fortentwicklung, stilistische Neuausrichtung und Bündelung der Kräfte sowie weltmusikalische Öffnung. Oder wie Helbock schlicht selbst sagt: „Eine Herzensangelegenheit“.

Als Syndikatsmitglieder hat er die beste Rhythmusgruppe, die Österreich zu bieten hat, gewinnen können: Raphael Preuschl an Bass und Bass-Ukulele, den Schlagzeuger Herbert Pirker und den Perkussionisten Claudio Spieler. Ein prominenter Wahlösterreicher aus Amerika komplettiert das Quintett: Pianist Peter Madsen. 
Ganz im Geiste von Joe Zawinul, dem Pionier des Einsatzes elektronischer Tasteninstrumente und den Großmeister des Fusion-Jazz – ob bei Miles Davis, Weather Report oder dem eigenen, dann auch den World-Jazz mit ins Rampenlicht stellenden Zawinul Syndicate – ist David Helbock auf „Austrian Syndicate“ erstmals nur an elektronischen Tasteninstrumenten zu hören. Den Platz am Klavierhocker überlässt er voll und ganz Peter Madsen. „Ich habe quasi alles von ihm, was ich über Musik und Jazz weiß“, sagt Helbock über seinen einstigen Lehrer, Mentor und heutigen Freund. Ein wahrer, aber viel zu oft als Geheimtipp gehandelter, Klavier-Hero, der schon 1987 mit Stan Getz auf Welttournee ging und seitdem mit dem “Who is Who” der Jazzszene gespielt hat – ob mit traditionellen Musikern wie Benny Golson oder Stanley Turrentine, Modern-Jazz-Größen wie Chris Potter, Joe Lovano oder Kenny Garrett, Free-Jazzern wie Dewey Redman und Don Cherry oder Funketeers wie Fred Wesley und Maceo Parker. 2001 verschlug es Madsen von New York aus nach Österreich, wo er auf den damals 16-jährigen Helbock traf und ihn unter seine Fittiche nahm. Weshalb Madsen bei „Austrian Syndicate“ neben den Klavierparts sozusagen auch die Rolle des zweiten Bandleaders übernommen hat und als Komponist hervorsticht.

Auch Raphael Preuschl und Herbert Pirker sind langjährige Weggefährten von David Helbock und beide seit über 20 Jahren als eingespieltes Team das gefragteste Bass-Schlagzeug-Gespann in Wien. Preuschl hat sich überdies wie kein anderer auch die ungewöhnliche Bassukulele zu eigen gemacht. Der ebenso vielseitige Pirker sitzt unter anderem in Österreichs Sensationsband Shake Stew am Schlagzeug. Perkussionist Claudio Spieler hat in jungen Jahren beim afghanischen Meistertrommler Hakim Ludin studiert und gastiert mittlerweile auf den großen Bühnen mit Konstantin Wecker oder Martin Grubinger.

So ist es kein Wunder, dass dieses „Austrian Syndicate“ die wohl bunteste, universelle und multinationale Musik präsentiert, die Helbock je eingespielt hat. Schon der Einstieg mit Zawinuls „Money in the Pocket“ ist ein wilder Ritt durch elektronisch überwölbte, von Alex Acuña angetriebene und zwischendurch von einer Groove-Passage unterbrochenen, Latin-Rhythmik. Die von Helbock, Madsen und Dhafer Youssef improvisierten, ineinander übergehenden Wien-Reminiszenzen „Hymn to Vienna“ und Madsens „The Third Man“ bewegen sich von geheimnisvollen Arabesken zu einem klassischen Fusion-Stück. Auf seiner „Ballad for Schönenbach“ lässt Helbock den Synthesizer wie eine Panflöte klingen, auf „Grundbira Dance“ wiederum im Kontrast zu indischem Konnakol-Sprechgesang nach Tangerine Dream und Genesis. „The Ups and Downs“ erinnert an den Acid-Jazz der Neunzigerjahre, auch dank Lakecia Benjamins großartigem Saxofon. Sphärisch schwebt „Adventure“ daher, der Funk dominiert bei Preuschls Stück „Dinde et Dindon“ und mischt sich bei Fred Wesleys Posaunen-Solo auf „Crimson Woman“ mit Prog-Rock-Gebilden a la King Crimson. Lyrisch und ruhig wird es bei Madsens „We Need Some Help Down Here“, während sein „Nuyorican“ dann als Latin mit gehöriger Groove-Infusion daherkommt. Noch extravaganter geht es ins Finale, wenn Mozarts „Komm, lieber Mai und mache“ nicht zuletzt durch Maria Joãos verspielte Vokalisen zur afro-karibischen Hymne wird.

Grenzenloser Fusion-Jazz mit unwiderstehlichem Groove – Helbocks „Austrian Syndicate“ steht und spielt für die ganze Welt.